Artikel von Ingbert Ruschmann
Lichtenau Gute Nachrichten hatte der Vorsitzende des Blasmusikbezirks Yburg-Windeck, Sven Wilhelm, zur Jahreshauptversammlung im Ulmer Pater-Wieland-Haus mitgebracht: Konstanz beim Bestand der aktiven Musiker und der Stopp des Negativtrends bei den passiven Mitgliedern kennzeichnete die Vereinsstatistiken der 20 Mitgliedsvereine. „Das Interesse am Musizieren ist weiterhin ungebremst“, konstatierte er zufrieden.
Die Zahl der Orchestermitglieder blieb mit 1.406 (zuvor 1413) nahezu unverändert. Fast 40 Prozent davon sind jünger als 18 Jahre. Die Zahl der fördernden Vereinsmitglieder hat sich bei etwas mehr als 4.500 eingependelt. „Da sind wir wirklich gut aufgestellt“, fasste Sven Wilhelm zusammen. Dennoch seien die Vereine angehalten, weiterhin die Mitgliederwerbung im Fokus der Vereinsarbeit zu halten, ergänzte er.
Eher durchwachsen fiel die Bilanz der Dirigentin des Blasmusikbezirks, Monika Gutmann, aus. Seit einigen Jahren gehe die Anzahl der Prüfungen zum Jungmusikerleistungsabzeichen (JMLA) kontinuierlich zurück. Satte fünf Prozent weniger Anmeldungen als im Vorjahr markierten mit insgesamt 222 Teilnahmen einen erneuten Tiefstand. Als Ursache der andauernden Negativentwicklung führte Gutmann den Geburtenrückgang und den vermehrten Nachmittagsunterricht in den Gymnasien ins Feld. Dennoch sei das Gefälle im Blasmusikbezirk Yburg-Windeck nicht so stark ausgeprägt, wie in den drei anderen Bezirken des Blasmusikverbandes Mittelbaden, die zusammen weniger als die Hälfte aller Prüflinge stellen.
Als „erfreuliche Entwicklung“ bezeichnete Gutmann die Ergebnisse bei den einzelnen Prüfungen zum Jungmusikerleistungsabzeichen. Mit einer Durchfallquote von nur noch 11,7 Prozent sei die Zahl der erfolglosen Prüfungsteilnahmen noch einmal zurückgegangen, war zu hören. Ausgesprochen lobende Worte gab es von der Bezirksdirigentin für die Arbeit in den Jugendabteilungen, weil nahezu jeder Verein Jugendliche zur Prüfung schicke und so die Präsenz des Blasmusikbezirks in den Aus- und Fortbildungsveranstaltungen des Blasmusikverbandes Mittelbaden untermauere.
Trotz einer erheblichen Fluktuation bei den Nachwuchsmusikern ist das Jugendorchester weiterhin Aushängeschild des Blasmusikbezirks. 92 Aktive, deren Durchschnittsalter durch das Ausscheiden von 18 und Neuaufnahmen von 17 Mitgliedern auf 18,5 Jahren gesunken ist, zeigten bei den konzertanten Höhepunkten des letzten Jahres herausragende musikalische Leistungen. Zu den neuen Projekten des Bezirksjugendorchesters gehört ein Kirchenkonzert am 1. Oktober, das Bezirkskonzert in Bühl am 6. November sowie die musikalische Gestaltung der Verleihungsgala zum Jungmusikerleistungsabzeichen am 20. November in Baden-Baden. Für das Kirchenkonzert hat Monika Gutmann das Spielen in Ensembles im Blick. Zwar erfordere die besondere Form des Zusammenspiels für die Akteure einen deutlich höheren Probeaufwand, doch sie erwarte sie positive Effekte für die individuelle musikalische Klasse der Akteure. „Diesen Aufwand ist es allemal wert“, bekräftigte sie in ihrem Bericht.
Die Tätigkeitsberichte on Cindy Huck, der Jugendleiterin Sarah Teufel und ein Vortrag über die „Pressearbeit im Musikverein“ von Ingbert Ruschmann rundete die Jahreshauptversammlung des Blasmusikbezirks „Yburg-Windeck“ ab. Die Trachtenkapelle Lichtenau unter der Leitung von Andreas Rauber, umrahmte die Jahreshauptversammlung musikalisch.